meine juden

meine juden in deutschland

meine juden in der schweiz

meine juden in japan

ATOMBOMBEN

 

 

ich dachte immer, dass ich meine juden am liebsten in deutschland zeigen würde am liebsten heute am liebsten meine juden in deutschland heute deutschland nicht damals deutschland sondern im heutedeutschland meine juden zeigen. heute meine juden in deutschland. behaupten, dass es einen unterschied zwischen juden und anderen gibt, ein sichtbares

unterscheiden behaupten zu müssen mit diesen bildern eine behauptung des sichtbaren unterscheidens, das in den bildern aber aber hoffentlich nicht sichtbar ist nicht einsehbar nicht da nicht den bildern anzusehen ist aber dem zuorden durch den hauptitel ‚meine juden‘ und der historie, meinen informationen/erzählungen/behauptungen zu den einzelnen bildern. der bau ist nicht nur bau, das tier nicht nur tier, die männer, die frauen, die kinder nicht nur das sichtbare, sondern auch was ich ihnen zuordne. beim benennen von bildern beim benennen: meine juden entstehen in deutschland andere reaktionen als in der schweiz. in deutschland immer noch heute dieses schwere drückende des damals beim benennen und fragen zu: meine juden.

 

in der schweiz eher naives staunen oder blanke unkenntnis, desinteresse, meine juden in der schweiz könnten auch meine fremden ganz allgemein sein oder ich könnte in der schweiz meine erzählung von meine juden zu meine muslime umwandeln, der bau wäre nicht begräbnisstätte sondern moschee, die kopfbedeckungen dem islam zugeordnet und die tiere weiss ich nicht.

 

meine juden in japan juden in japan sind das fremde unbekannte an sich – nehme ich hier beim schreiben an – es gibt viell. gar keine juden in japan, japan ohne jüdische flüchtlinge/emigranten damals, japan damals mit nazideutschland alliiert, japan judenfrei, meine juden nach japan. WIE SCHÖN! dass japaner viell. möglicherweise in der arbeit meine juden etwas völlig anderes sehen könnten WIE SCHÖN! dass gleichzeitig zu meiner zuordnung eine völlig freie interpretation oder viell. sogar möglicherweise garkeine interpretation sondern nur schauen in japan sei nur hinschauen ohne wissen nur schauen betrachten auf alle fälle ein unvoreingenommenes schauen, schauen ohne zuordnung, der erste wilde blick auf meine juden ohne meine juden. die information später wird den ersten wilden blick nicht vernichten, sondern ergänzen, da die information „meine juden“ erzählung ist.

 

WIE SCHÖN! sagen alle, die meine aquarelle ohne information das erste mal mit wildem blick betrachten wie schön! wie blumen oder mandalas oder oder oder. es sind keine blumen, keine mandalas oder oder oder, es sind nur und ausschliesslich atombomben – nach dem wilden blick kommt die erkenntnis, nach dem wilden das zivile, das einordnen, das benennen, das behaupten, die erzählung, die historie oder oder oder.

 

 

miriam cahn   august 2011